Liebe Freunde,
wir hatten uns im Nov.-Dez. 2024 in der Gemeinde-Sillenbuch in den Wochenendkursen mit dem Thema der Diagnostik der Blockaden beschäftigt, die in unserer Leiblichkeit festsitzen und uns hindern, unseren moralischen Impulsen im Alltagsgeschehen zu folgen. Unsere Leiblichkeit ist ja das kostbarste Werkzeug, das uns von der Gottheit geschenkt wurde, damit wir uns in der Sinnenwelt durch unser Handeln weiterentwickeln. Den Kursteilnehmern wurden die Grundprinzipien und methodische Vorgehensweisen präsentiert, die es einem ermöglichen sollten, die Aufmerksamkeit auf die Stellen zu lenken, die beim Beten/Meditieren und/oder bei der Verwirklichung der moralischen Vorsätze im Alltag als Hindernisse auftreten, welche den Strom unserer moralischen Entschlüsse unterbrechen und nicht bis zur Vollendung bringen lassen. Bei mehreren Teilnehmern entstand daraufhin an Ende des jeweiligen Kurses die berechtigte Frage: „Nun gut, ich habe jetzt die Diagnostik durchgeführt. Ich habe erlebt, dass in meinem Seelen-, Äther- und physischen Leib Stellen gibt, die die Verwirklichung meiner Intentionen verhindern. Jetzt aber frage ich mich: Wie soll ich diese Stellen auflösen, damit mein Geist mit meiner Seele und meinem Körper in Einklang kommt. Ich habe auch erlebt, dass es ein System von Leibesübungen gibt, das mir ermöglicht, mir die Blockaden-Stellen bewusst zu machen, die sich in meiner Leiblichkeit als Verdichtungen gebildet haben, um an denen des weiteren auflösend zu arbeiten. Ich habe gehört, dass es dabei um einen Verdauungsprozess geht. Denn alles, was in die Seele und in den Leib zwar aufgenommen, jedoch nicht ordentlich verarbeitet wird, setzt sich darin fest wie ein parasitäres Gebilde. Wie geht es jetzt aber weiter?“
Bis dahin sind wir im Nov.- Dez. 2024 während des Kurses mit Armen Tougu und Liza Sargsyan gekommen. Für mehr würde die Zeit auch nicht ausreichen. Nun gibt es eine alte Weisheit, die die Leibesübungen unseres Kurses sinngemäß ergänzt. Die wurde im Osten Ayurveda genannt. Dieses Wort setzt sich aus zwei Sanskrit-Wörtern zusammen: Ayus – das Leben, und Veda – das Wissen. Nun ist das System der Leibesübungen, das im Westen irrtümlicherweise als das Yoga verstanden wird, ein organischer Teil des sehr umfassenden östlichen spirituellen geistig-seelisch-leiblichen Übungsweges, des eigentlichen Yoga, das sich unter anderem mit der gesunden harmonischen Form unserer physischen Leiblichkeit befasst. Und es gehört zu diesem organischen System auch das Wissen von den Lebensprozessen unseres Ätherleibes samt aller Verdauungsprozesse – Ayurveda. Von daher ist es naheliegend, dass wir uns bei unseren nächsten Treffen mit den Lebensprozessen befassen, und dabei die alte Ayurveda-Weisheit zur Kenntnis nehmen. Es geht dabei nicht darum, dasjenige, was früher entwickelt wurde, bloß zu kopieren, sondern darum, die okkulte Gesetzmäßigkeit zu berücksichtigen, die besagt: Bevor du auf einem Gebiet Forschungen anstellst, solltest du, soweit es nur geht, die Ergebnisse der anderen Geisteswissenschaftler, die auf diesem Gebiet bereits früher geforscht haben, kennenlernen. Damit werden wir es vermeiden sozusagen das Fahrrad neu zu erfinden, und stattdessen Zeit und Kraft kreativer einsetzen. Dasselbe Prinzip hat uns übrigens dazu bewegt, bei der Frage nach der Wiederherstellung der gesunden harmonischen Körperform, was das Thema unseres ersten Kurses war, uns mit den Leibesübungen aus der modernen östlichen Yoga-Praxis zu befassen.
Nun arbeiten Liza Sargsyan und Armen Tougu an dem Thema der Harmonie zwischen Leib, Seele und Geist weiter und haben vor den Interessenten die Ergebnisse dieser Arbeit in den kommenden Kursen zu präsentieren. Als nächstes wird im März 2025 der Fortsetzungskurs zum Thema der Diagnostik der Blockaden weitergeführt und auf unseren Alltagsgeschehen ausgeweitet. Neu dazu wird das Thema der Verdauungsprozesse kommen (wobei es hierbei zunächst in der ersten Linie nicht um die leibliche Verdauung, sondern um das Prinzip der Verdauung als dem Grundprinzip des Karma gehen wird). Was die leiblich-physische Verdauung betrifft, so wird die in einem weiterführenden Kurs voraussichtlich im Sommer oder September behandelt, der z.Z. von Armen Tougu und Liza Sargsyan mit Unterstützung von Max Günther noch vorbereitet wird.
Den ersten Fortsetzungskurs (Harmonie II) möchten wir am 27.2-2.3. anbieten, den nächsten am 27-30.3. Beide im Gemeinde-Raum in Stuttgart. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 beschränkt. Der Kursablauf wird nach dem Prinzip unserer 3,5-tägigen Intensivkurse stattfinden. Es sind die Menschen eingeladen an dem Fortsetzungskurs teilzunehmen, die den ersten Teil dieser Kursreihe bereits absolviert haben.
Wir planen für diejenigen, die den ersten Teil dieser Kursreihe (Harmonie I) nicht mitgemacht haben, es aber jetzt tun möchten, oder diesen einfach wiederholen möchten, eine Wiederholung des ersten Teiles in Stuttgart am 6.3.-9.3., wenn eine hier Gruppe aus mindestens 6 Menschen zustande kommt. Außerdem ist eine Wiederholung in Hamburg am 13.-16.3. vorgesehen. Allerdings Näheres über den Hamburg-Kurs wird erst im Januar mitgeteilt werden können.
Es sind alle Interessenten eingeladen an dem ersten Teil dieser Kursreihe teilzunehmen, die den Willen haben, nicht nur informativ intellektuell sich mit diesen Themen zu befassen, sondern bereit sind bei allen angebotenen Übungen aktiv mitzumachen.
Um die Kosten, die bei der Organisation der Kurse entstehen, abzudecken, wird für die Teilnahme am jeweiligen Kurs ein Unkostenbeitrag von 210 Euro erbeten. Die anderen Einzelheiten können nach der Anmeldung mitgeteilt werden.
Außerdem wird Liza Sargsyan, wie schon bei ihrem ersten Besuch im vergangenen Herbst, die Gruppenstunden mit Leibesübungen am 23.2 um 15.00 Uhr und am 25.2., 4.3, 10.3, 20.3. und 25.3. jeweils um 17.30Uhr für alle Interessenten anbieten. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro. Die Teilnahme hier ist für jeden Interessenten möglich, deren körperliche Kondition das zulässt. Allerdings ist die Teilnehmerzahl auf 18 begrenzt.
Außerdem kann man sich für die Privatstunden direkt bei Liza Sargsyan anmelden über Email: lizasargsyan2018@gmail.com
Armen Tougu, Liza Sargsyan, Max Günther.
Harmonie Kurse im Überblick
Kontakt: harmonie@mailbox.org
Anmeldung: https://harmonie.aidaform.com/fruehling2025
Unkostenbeitrag: jeweils 210 EUR.
Termine
Harmonie von Leib, Seele und Geist I
(Eingeladen sind Neueinsteiger und Wiederholer).
Harmonie I: 6.3. – 9.3. in Stuttgart
Harmonie von Leib, Seele und Geist II
(Eingeladen sind Teilnehmer eines Harmonie I Kurses).
- Harmonie II: 27.2. – 2.3. in Stuttgart
- Harmonie II: 27.3. – 30.3. in Stuttgart
Gruppenstunden Yoga-Leibesübungen
Teilnahmegebühr: 20 EUR pro Einheit.
Termine:
23.2. um 15.00 Uhr
25.2., 4.3., 10.3., 20.3., 25.3., jeweils um 17:30 Uhr
Anmeldung: https://harmonie.aidaform.com/gruppenstunden
Kontakt und Anmeldung für Privatstunden: lizasargsyan2018@gmail.com
Hier noch Hinweise Steiner’s zu dem Thema
„… Die erste Bedingung ist: man richte sein Augenmerk darauf, die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Wie gesund ein Mensch ist, das hängt zunächst natürlich nicht von ihm ab. Danach trachten, sich nach dieser Richtung zu fördern, das kann ein jeder. Nur aus einem gesunden Menschen kann gesunde Erkenntnis [104] kommen. Die Geheimschulung weist einen nicht gesunden Menschen nicht zurück; aber sie muß verlangen, daß der Schüler den Willen habe, gesund zu leben. – Darinnen muß der Mensch die möglichste Selbständigkeit erlangen. Die guten Ratschläge anderer, die – zumeist ungefragt – jedem zukommen, sind in der Regel ganz überflüssig. Ein jeder muß sich bestreben, selbst auf sich zu achten. – Vielmehr wird es sich in physischer Beziehung darum handeln, schädliche Einflüsse abzuhalten, als um anderes. Um unsere Pflichten zu erfüllen, müssen wir uns ja oft Dinge auferlegen, die unserer Gesundheit nicht förderlich sind. Der Mensch muß verstehen, im rechten Falle die Pflicht höher zu stellen als die Sorge um die Gesundheit. Aber was kann nicht alles unterlassen werden bei einigem guten Willen! Die Pflicht muß in vielen Fällen höher stehen als die Gesundheit, ja oft höher als das Leben; der Genuß darf es bei dem Geheimschüler nie. Bei ihm kann der Genuß nur ein Mittel für Gesundheit und Leben sein. Und es ist in dieser Richtung durchaus notwendig, daß man ganz ehrlich und wahrhaftig gegen sich selbst sei…“
(R. Steiner GA10. Kapitel: Bedingungen zur Geheimschulung.)
Was ist eigentlich Yoga?
Es kommt immer wieder vor, und wird auch wohl weiterhin vorkommen, dass Menschen, die vom wahren Yoga-Begriff keine Ahnung haben, Urteile über den Schulungsweg des Yoga aussprechen. Dabei wissen viele nichteinmal was das Wort Yoga bedeutet, nämlich: Vereinigung. Gemeint ist die Vereinigung des Geistigen mit dem Irdischen. Der Mensch steht in der Mitte als das Herz des Prozesses. Der Leser der 195 Leitsätze von Patanjali, des Verfassers des Yoga-Schulungsweges, wird dabei unschwer erkennen, dass diese dieselben Grundsätze der geistigen Schulung enthalten wie auch die Anthroposophie. Das Problem besteht darin, dass die Geistesschulung auch ein harmonisches Verhältnis zwischen Leib, Seele und Geist erfordert. Deswegen wurde im Yoga neben den geistigen Übungen auch ein System der körperlichen Haltungen entwickelt, um diesem Erfordernis der Harmonie gerecht zu werden. Aber der Ursprung des Yoga liegt in den Leitsätzen Patanjalis, die den Schulungsweg schildern. Ihr werdet sehen, dass dort noch kein Wort über Körperhaltungen zu finden ist, weil diese erst später dazu entwickelt wurden. Nur hat die materialistische westliche Welt Yoga völlig missverstanden, im Glauben, durch rein körperliche Haltungen Erleuchtung zu erreichen. Dagegen hat R. Steiner sich geäußert, jedoch nicht gegen die Tatsache, dass ein geistiger Schulungsweg die Harmonie zwischen Geist, Seele und Leib erfordert, und dazu selbstverständlich auch die Pflege des physischen Körpers gehört, sei es als Diätetik, wie es in Ayurveda angelegt wurde, sei es als das System der körperlichen Übungen, wie diese in Yoga entwickelt wurden. Freilich geht es aber auch darum, dass die heutige Menschheit sich im Laufe der letzten 2000 Jahre körperlich weiterentwickelt hat, weswegen hier neue Ansätze notwendig sind. Das heißt aber nicht, dass die Yoga-Weisheit einfach weggeworfen werden darf. Das würde dem geistigen Grundsatz widersprechen, den R. Steiner etwa so formuliert hat: Wenn jemand auf einem Gebiet Forschungen anstellen möchte, muss er alle früheren Entdeckungen auf diesem Gebiet zur Kenntnis nehmen.
Hier findet ihr Patanjalis Leitsätze in der deutschen Übersetzung.